Paris – eine Stadt evangelischer Aufbrüche

Unser Team-Mitglied Pfarrer Falk Schöller hat sich für DanceFlowSpirit gemeinsam mit 28 Pionier*innen aus den Erprobungsräumen der Evangelischen Kirche im Rheinland vom 26. bis 28. September 2025 auf eine inspirierende Studienfahrt nach Paris aufgemacht: „Paris ist eine Stadt evangelischer Aufbrüche. Hier wird sichtbar, wie sich das Evangelium neue Wege bahnt und Zukunft schafft. Was machen andere? Wie schaffen sie es, dass Kirche nicht nur spart und kürzt, sondern mutig und beherzt nach vorne blickt?“ Nur einige von vielen Fragen, welche die Teilnehmer*innen auf ihrer Reise nach Paris im Gepäck hatten.

Offene Begegnungszentren mitten im Stadtteil

Dance.Flow.Spirit ist seit drei Jahren ein Erprobungsraum der Landeskirche. Unter der Leitung des multiprofessionellen Teams von Pastorin Katrin Meinhard, Pfarrer Falk Schöller, Tänzerin Hanna Agurski und dem Tänzer und Choreograph Andreas Simon entstand in der Alten Kirche Krefeld eine Kirche in Bewegung und voller Begegnung zwischen Himmel und Erde. Sie schafft dabei Räume, in denen Menschen Vertrauen, Hoffnung und Liebe erleben. In Paris entdeckte das Team von Dance.Flow.Spirit, auf welch besondere Weise Gemeinden hier den Strukturwandel angehen und zu neuen Wegen aufbrechen.  Falk Schöller berichtet von seinen Eindrücken: „Eine Kirche ist im Stadtteil zu einem öffentlichen Begegnungszentrum geworden. Die Pfarrerin lebt vor Ort, mit und für die Menschen. In einem eher funktionalen Raum hängt ein Kreuz, gemacht aus zwei Holzlatten. Von einer Baustelle nebenan, ein paar Schrauben, und fertig. ‚Jesus Christus findet sich mitten auf der Straße‘, erzählte uns die Pfarrerin und zeigte ein paar reife Tomaten im Garten. Hier können Menschen etwas säen. Andere ernten, was sie nicht gesät haben.“

Neue Gottesdienstorte nah bei den Menschen

Schöller erzählt außerdem von einer Kirche, die in einem Vorort von Paris zwischen Krankenhaus und Gefängnis liegt: „Die Gemeindeglieder wohnen weit verstreut. Bis zu 35 Kilometer sind sie bisher gefahren, um am Gemeindeleben teilzunehmen. Unter der Fragestellung ‚Wie können wir den Menschen neu nahe kommen?‘, wurden dank verschiedener Kooperationen zwei Orte geschaffen, an denen jetzt samstags Gottesdienst ist. Eine Quartiermanagerin ist hier vor Ort, geht ins Gespräch. Die Gemeinde wächst, das Evangelium breitet sich aus.“

In besonderer Erinnerung blieb Falk Schöller der Sonntags-Gottesdienst in einer Kirche nahe der Bastille: „Die Kirche war um 10.30 Uhr voll, ein Multitalent am Klavier und eine Sängerin begleiteten den Gottesdienst. Die Kinder waren mittendrin. Mit einem Gebet für sie und ihre Familien gingen sie zum Kindergottesdienst. Es war eine wirklich bunte Gemeinde, die hier zusammengekommen ist. Es wehte ein guter Geist durch diesen Raum. Ermutigt und gesegnet gehengingen alle nach eineinhalb Stunden Gottesdienst weiter.“ Ein wunderbares Erlebnis, das aber nicht selbstverständlich ist, wie Schöller betont:  „Am Anfang stand das fast schon besiegelte Ende der Gemeinde. Die Kirche wollte keine Pfarrperson mehr entsenden.“ Doch es kam anders: „Wir haben gebetet und eine Vision gehabt: Gott will hier wirksam und sichtbar sein. Und nun ist kein Ende in Sicht. Im Gegenteil. Wir wachsen. Die Saat des Gebets geht auf“, erfuhren die Teilnehmer*innen der Studienfahrt von den Gemeindegliedern.

Weniger Strukturen, mehr Vertrauen

Was Falk Schöller besonders berührte: „Es war in Paris viel von Evangelium, von Gebet, von Gemeinschaft die Rede. Und wenig von Geld, Gebäuden, Personal. Wir haben auch danach gefragt. Und Antworten bekommen. Antworten, in denen es vor allem um Vertrauen, Hoffnung, Liebe ging – und um den Auftrag, Salz der Erde, Licht der Welt zu sein.“ Der Blick über den eigenen Tellerrand hinaus sei für ihn sehr heilsam gewesen“, sagt er. Fazit der kurzweiligen Studienfahrt: Kirche lebt, wenn sie mutig, kreativ und nah bei den Menschen ist. Weniger Strukturen, mehr Vertrauen, das sei zukunftsfähig. „Ein herzliches Dankeschön gilt Miriam Hoffmann und dem Team der landeskirchlichen Erprobungsräume, die diese Begegnungen ermöglicht haben“, so der Krefelder Citykirchenpfarrer.

Eindrücke aus Paris

Autorin Ramona Kullick, Öffentlichkeitsreferentin des Kirchenkreises Krefeld-Viersen
Dieser Artikel wurde übernommen von der Homepage des Kirchenkreises Krefeld-Viersen


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