Krefeld – die Stadt ist voller Geschichte(n).
Voller Spiritualität und überraschenden Begegnungen.
Ein Rückblick
Einiges davon mögen wir, anderes nicht. Mittendrin oder auch am Rande eröffnen sich in diesem öffentlichen Raum spirituelle Räume. Wie ist es möglich, das zu erleben?
Das zeigte sich bei „Gath“, einem tanzend forschenden Gang durch die Innenstadt von Krefeld. Geleitet von dem Krefelder Duo Andreas Simon (Tänzer und Choreograph) und Katrin Meinhard (Theologin und Tänzerin). Bettina Furchheim, Öffentlichkeitsreferentin des Kirchenkreis Krefeld-Viersen, war mit dabei und schreibt:
13 Frauen und Männer waren mit auf dem Weg. Sich selbst und die Stadt entdeckend in den Stehlinsen von Adolf Luther, die seit 1990 auf dem Ostwall zum Hineinblicken einladen. Je nach Drehung und Blickwinkel verändert sich die Ansicht der Objekte.
Wie in Zeitlupe und schweigend bewegten sich die Teilnehmenden von der Friedenskirche nordwärts. Lauschend und die Sicht schärfend für das, was sonst in der Hektik des Alltages untergeht. Am Seidenweberhaus gingen die Frauen und Männer auf Entdeckung nach Streetart in die Open-Air-Galerie, die das Haus seit 2021 an unterschiedlichen Stellen schmückt.
Aus Wurfzelten entstanden kleine Wohnungen auf dem von-der-Leyen-Platz vor dem Rathaus. Höhlen gleich, in einen Kreis gestellt. Tönen wurde in sich selbst nachgespürt, miteinander geteilt, bildlich zugeworfen. Meditieren an der belebten St-Anton-Straße? Ja, auch das geht – mit geschlossenen Augen den Geräuschen der Stadt am Abend lauschend.
Den Abschluss des zweistündigen Gangs durch spirituelle Orte Krefelds führte in den Stadtgarten zum Musikpavillon aus dem 19. Jahrhundert und unter die weitausladenden Äste einer riesigen Buche. Spiritualität spürend und endeckend waren die Teilnehmenden ganz still. Und doch in Bewegung oder ruhig, sie standen unter den frisch belaubten Ästen oder saßen am Stamm, schauten in die Krone oder blickten auf den Boden, fühlten das Gras unter den Füßen, die Rinde des Stammes an den Händen.
Es war ein Gang voller Überraschungen, meinten die Teilnehmenden, die Stadt einmal ganz neu entdeckend. Sie bedankten sich für dieses spirituelle Erlebnis.