Sense of Balance

– eine interaktive Installation –

Freitag, 27. Juni um 20.45 Uhr – Performance
Samstag und Sonntag, 28./29. Juni jeweils von 13.00 bis 18 Uhr offen für alle
in der Alten Kirche Krefeld

bei KULTUR FINDET STADT

Raum & Körper – Spirit & Emotion – wippen* spielen* balancieren

Sense of Balance    
Partizipative Soundinstallation
Die interaktive Audioskulptur Sense of Balance von Iris Hoppe, verbindet eine große Wippe, einen dreistimmigen Kanon von Beethoven und Performance-Elemente. Auf spielerische Weise fordert die Künstlerin uns alle dazu auf, zu wippen und mit einem Gegenüber ins Gleichgewicht zu kommen: Samstag und Sonntag kann von 13 – 18 Uhr gewippt werden.

Die beiden Kölner Tänzerinnen Lenah Flaig & Josefine Patzelt zeigen am Freitag, 27.6.2025 um 20:45 Uhr eine Perfomance auf der Wippe, die 2024, ausgeführt von Smila Vita Hoppe und Florian Kreßer, bereits mit dem Förder-Preis der Christlichen Arbeitsgemeinschaft Tanz in Liturgie und Spiritualität (CAT) ausgezeichnet wurde. Durch gegenseitiges Vertrauen und physischen Dialog versuchen die Tänzerinnen ein Gleichgewicht herzustellen. Die entstehenden Bilder dienen als Projektionsfläche für die Zuschauenden und lassen sie verschiedene Formen der Kommunikation erleben.

Der Begriff Sense of Balance bezieht sich auf den biologischen Gleichgewichtssinn, der durch Augen, Innenohr und Körperwahrnehmung gesteuert wird. Die Wippe, acht Meter lang, steht in der Alten Kirche Krefeld und kann durch Menschen in Bewegung gebracht werden. Sie ist ein Spielgerät und zugleich eine künstlerische Skulptur, die den Kanon von Beethoven Das Reden und Das Schweigen erklingen lässt, je nach Position des Balkens.

Der Balken ist golden lasiert und steht im Kontrast zu einem silbernen Untergestell aus Kanthölzern. Die Farbwahl spielt auf das Sprichwort „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“ an. Die Oberseite des Balkens ist mit Hasenfellen bedeckt – eine Hommage an Joseph Beuys, der Hasen in seinen Aktionen verwendete. Das Gold erinnert an Transzendenz und die Reinigung der Seele, wie in der Kirchenkunst.

Das Projekt entstand im Rahmen des Beethoven-Jubiläums 2020 und des 100. Geburtstags von Joseph Beuys 2021.
Die Wippe regt Teamarbeit an und soll das Bewusstsein für das oft verlorene Gleichgewicht in zwischenmenschlicher Kommunikation fördern.

In einer Welt, in der es immer weiter in Richtung Vereinzelung und Isolierung durch verhärtete Weltbilder und eine dadurch entstehende Unfähigkeit des Austauschs und gegenseitigen Akzeptierens geht, bietet Kunst einen Ort der Begegnung und der Utopie. Es ist der Versuch auf eine von der Rationalität losgelöste Weise einen echten Moment des Zuhörens, im Hier und Jetzt erlebbar zu machen.

Die Besucher*innen sind aufgefordert, gemeinsam und behutsam dieses Gleichgewicht herzustellen und werden den Erfolg ihrer Aktion unmittelbar hören können. Schließlich geht es um Zusammenarbeit, darum, im Zusammenspiel der Körper eine Übereinstimmung zu erlangen. Gleichzeitig geht diese Bewegung auf der Wippe einher mit der Möglichkeit, den Kirchenraum in Beziehung zum eigenen Körper neu zu erleben. Aus der veränderten Perspektive ergeben sich ungewohnte Sichtweisen. Das Wippen selber kann Erinnerungen in uns wachrufen, die im Körper abgespeichert sind. Erinnerungen an die Kindheit, an lange Stunden des Spielens, des Sich-Bewegens, an das hoch und runter, mal langsam, mal schnell. Beim Schaukeln und Wippen trainieren Kinder spielerisch ihren Gleichgewichtssinn.

Iris Hoppe (*1970) ist eine Künstlerin, die seit Jahren partizipatorische Installationen, Performances, Zeichnungen und Videos schafft. Sie studierte an der Gerrit-Rietveld-Akademie in Amsterdam.

Das Team der Tanz Kirche von DanceFlowSpirit freut sich auf Dich – Wippe einfach!
Andreas Simon, Anne Hermanns-Dentges, Falk Schöller, Hanna Agurski, Katrin Meinhard, Mira Dittrich,